DATEV Mittelstandsindex - 11/24

11/24

Umsatz erneut unter Vorjahresniveau

Der Umsatz liegt im Oktober im DATEV Mittelstandsindex saison- und kalenderbereinigt 4,1 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Dieser Umsatzrückgang fällt aber im Vergleich zu der Entwicklung in den Vormonaten weniger stark aus. Die mittleren Unternehmen konnten zudem einen leichten Umsatzzuwachs gegenüber dem Vorjahresmonat in Höhe von 1,2 Prozent verzeichnen. Demgegenüber leiden die Kleinst- und Kleinunternehmen seit über zwei Jahren unter stark rückläufigen Umsätzen.
Im Vergleich mit dem Vormonat September stieg der saison- und kalenderbereinigte Umsatz um 0,3 Punkte auf 92,2 Punkte, was eine leichte Erholung darstellt. Ein Ende der schwierigen wirtschaftlichen Situation ist damit dennoch nicht in Sicht.

Der Lohnindex steigt im Vergleich zum Vormonat leicht um 1,0 Punkt auf 112,4 Punkte. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Löhne um 5,2 Prozent und bleiben damit ein wesentlicher Kostentreiber für die Unternehmen.

Der Beschäftigungsindex stagniert im Oktober im Vergleich zum Vormonat saison- und kalenderbereinigt bei 101,5 Punkten. Im saison- und kalenderbereinigten Vorjahresvergleich setzt sich der beobachtete Negativtrend weiter fort und der Index fällt um 0,3 Prozent. Damit geht die Beschäftigung den zweiten Monat in Folge zurück.

Ein Lichtblick ist die sich stabilisierende Umsatzentwicklung bei den mittelgroßen Unternehmen. Dennoch operiert der Mittelstand nach wie vor unter hohem wirtschaftlichen Druck. Das zeigt einmal mehr, dass die Politik Hausaufgaben zu machen hat.

Prof. Dr. Robert Mayr - CEO DATEV
Prof. Dr. Robert Mayr
CEO DATEV eG

Mittelstandsindex Umsatz

Umsatzrückgang verlangsamt sich im Vergleich zum Vorjahresmonat

Der Umsatzindex* steigt im Vergleich zum September unbereinigt um 5,2 Punkte auf 98,1 Punkte. Saison- und kalenderbereinigt entspricht dies einem Anstieg von 0,3 Punkten auf 92,2 Punkte.

Im Vorjahresvergleich verzeichnet der Index einen weiteren Rückgang: Sowohl der unbereinigte als auch der saison- und kalenderbereinigte Index sinken um 1,5 Prozent bzw. 4,1 Prozent.

Detailbetrachtung Umsatz

Umsatz nach Branchen

Geringere Umsatzrückgänge

Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind im Oktober 2024 die Umsätze in allen Branchen saison- und kalenderbereinigt rückläufig. Der Umsatzrückgang ist allerdings weniger stark ausgeprägt als in den Monaten zuvor.

Im Vergleich zum Vormonat verzeichnen nahezu alle Branchen saison- und kalenderbereinigt hingegen einen Umsatzzuwachs. Lediglich das verarbeitende Gewerbe sticht mit einem Rückgang von 2,1 Prozent gegenüber dem Vormonat heraus.

Umsatz nach Bundesländern

Bundesweite Rückgänge - nur Sachsen positiv

In fast allen Bundesländern zeigen sich saison- und kalenderbereinigt zum Teil deutliche Umsatzrückgänge im Vergleich zum Vorjahr. Während Sachsen aufgrund eines Basiseffekts einen leichten Zuwachs von 0,7 Prozent verzeichnet, weisen die anderen Bundesländer eine deutlich negative Entwicklung auf. Besonders betroffen sind Bremen, Rheinland-Pfalz und Saarland mit Rückgängen von durchschnittlich 7,8 Prozent im Vorjahresvergleich.

Umsatz nach Unternehmensgrößen

Mittlere Unternehmen verzeichnen Umsatzzuwächse

Die Kleinstunternehmen verzeichnen saison- und kalenderbereinigt mit minus 5,6 Prozent die höchsten Umsatzrückgänge. Bei den Kleinunternehmen schwächt sich der Umsatzrückgang leicht auf 1,4 Prozent ab. Als positive Entwicklung verzeichnen die mittleren Unternehmen einen Umsatzzuwachs von 1,2 Prozent und tragen damit maßgeblich zu der leichten Verbesserung des Gesamtbildes bei.

Mittelstandsindex Lohn

Weiterhin steigende Löhne und Gehälter

Die Löhne und Gehälter legen im langfristigen Trend weiterhin zu. Saison- und kalenderbereinigt ist der Index zum Vormonat um 1,0 Punkte auf 112,4 Punkte gestiegen.

Im Vergleich zum Oktober 2023 verzeichnet der Index saison- und kalenderbereinigt einen Anstieg von 5,2 Prozent. Die Löhne und Gehälter wachsen weiterhin robust und stärker als die Verbraucherpreise.

Detailbetrachtung Lohn

Lohn nach Branchen

Starke Lohnanstiege in allen Branchen

Die Löhne steigen im Oktober 2024 saison- und kalenderbereinigt im Vergleich zum Vorjahresmonat über alle Branchen hinweg mit Wachstumsraten zwischen 4,2 und 6,5 Prozent.

Lohn nach Bundesländern

Bundesweit robuste Lohnentwicklung

Die Löhne zeigen im Oktober 2024 in allen Bundesländern erneut ein Wachstum. Im Vorjahresvergleich stiegen sie saison- und kalenderbereinigt zwischen 4,0 und 6,7 Prozent.

Lohn nach Unternehmensgrößen

Ähnliche Lohnentwicklungen über alle Größenklassen

Das Lohnwachstum setzt sich im Oktober 2024 saison- und kalenderbereinigt über alle drei Unternehmensgrößenklassen hinweg ähnlich fort. In mittleren und kleinen Unternehmen stiegen die Löhne mit 5,2 Prozent bzw. 5,1 Prozent minimal stärker als in Kleinstunternehmen mit 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Mittelstandsindex Beschäftigung

Weiterer Beschäftigungsrückgang im Mittelstand

Der Beschäftigungsindex stagniert im Oktober 2024 bei 101,7 Punkten bzw. saison- und kalenderbereinigt bei 101,5 Punkten.

Im Vorjahresvergleich setzt sich der Negativtrend mit einem Rückgang um 0,6 Prozent (unbereinigt) bzw. 0,3 Prozent (saison- und kalenderbereinigt) fort. Damit sinkt die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten in mittelständischen Unternehmen weiter.

Detailbetrachtung Beschäftigung

Beschäftigung nach Branchen

Negativer Trend bei der Beschäftigungsentwicklung setzt sich fort

Die Beschäftigung ist in fast allen Branchen im Trend saison- und kalenderbereinigt im Vorjahresvergleich weiter rückläufig. Im Bauhauptgewerbe (minus 1,6 Prozent) und im Gastgewerbe (minus 1,4 Prozent) setzt sich der Beschäftigungsrückgang weiter fort. Lediglich das verarbeitende Gewerbe zeigt eine Stagnation bei leichtem Beschäftigungszuwachs (plus 0,4 Prozent).

Beschäftigung nach Bundesländern

Überwiegend Beschäftigungsrückgänge in den Bundesländern

Mit Blick auf die Entwicklung der Beschäftigung in den Bundesländern zeigt sich ein heterogenes Bild. Die Mehrzahl zeigt saison- und kalenderbereinigt eine rückläufige Beschäftigung, beispielsweise Mecklenburg-Vorpommern (minus 2,4 Prozent) oder Sachsen-Anhalt (minus 2,8 Prozent). Dem gegenüber konnten die Bundesländer Bayern, Hamburg und Nordrhein-Westfalen noch leichte Zuwächse verzeichnen, am stärksten Hamburg mit 1,2 Prozent.

Beschäftigung nach Unternehmensgrößen

Die negative Beschäftigungsdynamik setzt sich fort

Die negative Dynamik bei der Beschäftigung setzt sich mit Blick auf die Unternehmensgrößen fort. In Kleinstunternehmen sinkt die Zahl der Beschäftigten um 3,0 Prozent und in kleinen Unternehmen um 0,3 Prozent im kalender- und saisonbereinigten Vorjahresvergleich. In mittleren Unternehmen findet ein leichter Beschäftigungsaufbau in Höhe von 1,0 Prozent statt.

Feedback geben
Gesamtreport als PDF downloaden