DATEV Mittelstandsindex - 10/25

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Umsatz und Beschäftigung schwach

Der Herbst zeigt seine Schattenseite: Die Umsätze nehmen weiter ab – jetzt auch bei mittleren Unternehmen. Der DATEV Mittelstandsindex Umsatz sinkt saison- und kalenderbereinigt gegenüber dem Vormonat um 1,3 Punkte auf 90,0 Punkte. Dies entspricht einem Rückgang von 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit bestätigen sich die Anzeichen für eine Umsatzstabilisierung aus den vorherigen Monaten nicht.
Die im Sommer sich angedeutete zaghafte Stabilisierung ist nicht eingetreten. Im Verarbeitenden Gewerbe und im Handel hat sich die Lage seither wieder verschlechtert. Im Gastgewerbe setzt sich die negative Entwicklung ungebremst fort. Bei den Kleinstunternehmen geht die Umsatzentwicklung erneut deutlich zurück. Auch in den kleinen und mittleren Unternehmen setzt sich die negative Entwicklung der Vormonate fort. Insgesamt verschlechtert sich die wirtschaftliche Lage im deutschen Mittelstand. Für eine Stabilisierung gibt es zwischenzeitlich keine Anzeichen mehr.

Der Lohnindex steigt im September saison- und kalenderbereinigt um 0,4 Punkte auf 115,8 Punkte. Dies entspricht einer nominalen Lohnsteigerung von 4,1 Prozent im Vorjahresvergleich. Trotz des Anstiegs gegenüber dem Vormonat ist die Lohn- und Gehaltsentwicklung im längerfristigen Trend rückläufig, übertrifft aber nach wie vor die allgemeine Preisentwicklung.

Der Beschäftigungsindex sinkt im September saison- und kalenderbereinigt um 0,2 Punkte auf 101,6 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von 0,1 Prozent. Von dieser Entwicklung sind alle Branchen betroffen. Obwohl mittlere Unternehmen weiterhin Beschäftigungen aufbauen, nimmt der Zuwachs inzwischen ab.

Der Herbst stellt den Mittelstand nach der ausgebliebenen Sommerbelebung vor spürbare Herausforderungen: Umsatzrückgänge betreffen alle Branchen ohne Ausnahme. Der Reformstau geht der Wirtschaft an die Substanz.

Prof. Dr. Robert Mayr - CEO DATEV
Prof. Dr. Robert Mayr
CEO DATEV eG

Mittelstandsindex Umsatz

Stabilisierung bleibt aus

Der unbereinigte Umsatzindex* steigt im September um 6,4 Punkte auf 93,0 Punkte. Saison- und kalenderbereinigt entspricht dies einem Rückgang um 1,3 Punkte auf 90,0 Punkte.

Im Vorjahresvergleich sinkt der Index sowohl unbereinigt als auch saison- und kalenderbereinigt um 0,2 Prozent bzw. 2,7 Prozent.

Detailbetrachtung Umsatz

Umsatz nach Branchen

Alle Branchen mit Umsatzrückgängen

Im Vergleich zum Vorjahresmonat sinkt der Umsatz in allen Branchen saison- und kalenderbereinigt. Vor allem im Handel setzt sich die negative Entwicklung fort. Im Verarbeitenden Gewerbe zeigt sich keine anhaltende Stabilisierung.

Im Vergleich zum Vormonat weisen alle Branchen saison- und kalenderbereinigt einen Umsatzrückgang auf.

Umsatz nach Bundesländern

Bundesweite Umsatzrückgänge

Betrachtet man die saison- und kalenderbereinigte Umsatzentwicklung im Vergleich zum Vorjahr, zeigen alle Bundesländer Umsatzrückgänge. Am stärksten geht das Saarland mit 6,3 Prozent zurück.

Umsatz nach Unternehmensgrößen

Umsatzrückgänge über alle Unternehmensgrößen hinweg

Alle Größenklassen erleben saison- und kalenderbereinigt im Vorjahresvergleich Umsatzrückgänge. Dieser ist bei Kleinstunternehmen mit 4,5 Prozent am stärksten ausgeprägt. Damit bestätigen sich die Stabilisierungsanzeichen nicht. Bei den kleinen und mittleren Unternehmen setzt sich der negative Trend fort.

Mittelstandsindex Lohn

Steigende Löhne und Gehälter

Unbereinigt steigt der Index gegenüber dem Vormonat um 1,0 Punkte auf 115,6 Punkte. Saison- und kalenderbereinigt entspricht dies ebenfalls einem Anstieg um 0,4 Punkte auf 115,8 Punkte.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat weist der Index saison- und kalenderbereinigt einen Anstieg von 4,1 Prozent auf. Damit wachsen die Löhne und Gehälter weiterhin stärker als die Verbraucherpreise.

Detailbetrachtung Lohn

Lohn nach Branchen

Branchenübergreifende Lohn- und Gehaltsanstiege

Die Löhne und Gehälter steigen branchenübergreifend saison- und kalenderbereinigt im Vergleich zum Vorjahresmonat zwischen 3,3 Prozent und 5,3 Prozent.

Lohn nach Bundesländern

Bundesweiter Lohn- und Gehaltsanstieg

In allen Bundesländern steigen im Vorjahresvergleich saison- und kalenderbereinigt die Löhne und Gehälter zwischen 2,9 Prozent und 5,7 Prozent.

Lohn nach Unternehmensgrößen

Alle Größenklassen mit Lohn- und Gehaltsanstieg

Das Lohnwachstum setzt sich saison- und kalenderbereinigt in allen Unternehmensgrößenklassen fort. Die mittleren Unternehmen verzeichnen mit einem Anstieg von 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr den niedrigsten Anstieg.

Mittelstandsindex Beschäftigung

Negative Beschäftigungsentwicklung

Der Beschäftigungsindex sinkt im September unbereinigt um 0,1 Punkte auf 101,5 Punkte. Saison- und kalenderbereinigt entspricht dies einen Rückgang von 0,2 Punkten auf 101,6 Punkte.

Im Vorjahresvergleich zeigt die Beschäftigung sowohl unbereinigt als auch saison- und kalenderbereinigt ein Rückgang von 0,2 Prozent bzw. 0,1 Prozent.

Detailbetrachtung Beschäftigung

Beschäftigung nach Branchen

Beschäftigungsrückgang in allen Branchen

Im saison- und kalenderbereinigten Vorjahresvergleich zeigt sich ein Beschäftigungsrückgang. Am stärksten ist nach wie vor das Gastgewerbe mit 3,6 Prozent betroffen.

Beschäftigung nach Bundesländern

Beinahe alle Bundesländer mit Beschäftigungsabbau

Fast alle Bundesländer zeigen im saison- und kalenderbereinigten Vorjahresvergleich einen Beschäftigungsabbau. Der stärkste Abbau ist mit 3,5 Prozent in Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt zu beobachten. Demgegenüber steigt in Bremen die Beschäftigung mit 1,3 Prozent an.

Beschäftigung nach Unternehmensgrößen

Abgeschwächter Beschäftigungsaufbau bei mittleren Unternehmen

Im saison- und kalenderbereinigten Vorjahresvergleich verzeichnen die mittleren Unternehmen mit 3,3 Prozent einen abgeschwächten Beschäftigungsaufbau. Die Kleinstunternehmen zeigen einen Beschäftigungsabbau in Höhe von 1,4 Prozent und die kleinen Unternehmen in Höhe von 1,2 Prozent.