DATEV Mittelstandsindex - 12/24

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Die Lage trübt sich weiter ein

Im DATEV-Mittelstandsindex lag der Umsatz im November saison- und kalenderbereinigt 4,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zum Oktober stagnierte der Umsatz, was die anhaltend schwierige Lage der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) widerspiegelt.

Bei mittleren Unternehmen zeigt sich jedoch ein Lichtblick: Mit einem nominalen Umsatzzuwachs von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr tragen sie zur Stabilisierung der Gesamtlage bei. Auch bei kleinen Unternehmen zeichnet sich eine leichte Erholung ab: Die Rückgänge verringerten sich im dritten Monat in Folge auf nun -0,7 Prozent, sodass ein Ende der Abwärtsspirale greifbar scheint. Im Gegensatz dazu bleibt die Situation der Kleinstunternehmen problematisch. Hier haben sich die Umsatzrückgänge weiter verschärft und liegen bei -6,8 Prozent.

Im Vergleich zum Vormonat Oktober stieg der saison- und kalenderbereinigte Umsatz leicht um 0,2 Punkte auf 92,1 Punkte. Allerdings blieb der erhoffte Aufschwung durch Rabattaktionen im Einzelhandel während des Vorweihnachtsgeschäfts aus. Stattdessen verzeichnete der Handel einen Rückgang von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Die wirtschaftliche Lage der KMU bleibt insgesamt angespannt, insbesondere die Situation der Kleinstunternehmen verschlechtert sich weiter und gibt Anlass zur Sorge.

Der Lohnindex sinkt im November im Vergleich zum Vormonat leicht um 0,7 Punkte auf 111,7 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigen die Löhne um 3,8 Prozent. Dieser Anstieg fällt schwächer aus als in den Vormonaten, liegt aber nach wie vor über der allgemeinen Preisentwicklung und bleibt ein wesentlicher Kostentreiber für die Unternehmen.

Der Beschäftigungsindex stagniert im November auf saison- und kalenderbereinigter Basis bei 101,6 Punkten. Im Vergleich zum Vorjahr fällt der Index um 0,2 Prozent. Damit geht die Beschäftigung bereits den dritten Monat in Folge zurück und unterstreicht die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt.

Die leichte Umsatzerholung bei den mittleren Unternehmen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Kleinst- und Kleinunternehmen nach wie vor mit teils hohen Umsatzrückgängen zu kämpfen haben. Eine Trendwende ist noch nicht in Sicht.

Prof. Dr. Robert Mayr - CEO DATEV
Prof. Dr. Robert Mayr
CEO DATEV eG

Mittelstandsindex Umsatz

Umsatzrückgänge setzen sich fort

Der Umsatzindex* sinkt im Vergleich zum Oktober unbereinigt um 0,4 Punkte auf 96,9 Punkte. Saison- und kalenderbereinigt entspricht dies einem Anstieg von 0,2 Punkten auf 92,1 Punkte.

Im Vorjahresvergleich verzeichnet der Index einen weiteren Rückgang: Sowohl der unbereinigte als auch der saison- und kalenderbereinigte Index sinken um 6,5 Prozent bzw. 4,7 Prozent.

Detailbetrachtung Umsatz

Umsatz nach Branchen

Geringere Umsatzrückgänge

Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind im November 2024 die Umsätze in fast allen Branchen saison- und kalenderbereinigt rückläufig. Der Umsatzrückgang ist - abgesehen vom Bauhauptgewerbe und vom verarbeitenden Gewerbe - aber weniger stark ausgeprägt als in den Monaten zuvor. Die Sonstigen, getrieben durch Bergbau sowie Gesundheits- und Sozialwesen, konnten sogar einen Umsatzzuwachs verzeichnen.

Im Vergleich zum Vormonat verzeichnen nahezu alle Branchen saison- und kalenderbereinigt hingegen einen Umsatzzuwachs. Lediglich das Bauhauptgewerbe sticht mit einem Rückgang von 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat heraus.

Umsatz nach Bundesländern

Bundesweite Umsatzrückgänge

In allen Bundesländern zeigen sich saison- und kalenderbereinigt zum Teil deutliche Umsatzrückgänge im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen sind Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen mit Rückgängen zwischen 6,1 und 6,8 Prozent im Vorjahresvergleich.

Umsatz nach Unternehmensgrößen

Mittlere Unternehmen verzeichnen Umsatzzuwächse

Die Kleinstunternehmen verzeichnen saison- und kalenderbereinigt mit minus 6,8 Prozent die höchsten Umsatzrückgänge. Bei den Kleinunternehmen schwächt sich der Umsatzrückgang leicht auf minus 0,7 Prozent ab. Als positive Entwicklung verzeichnen die mittleren Unternehmen einen Umsatzzuwachs von 2,5 Prozent und tragen damit maßgeblich zur Stabilisierung des Gesamtbildes bei.

Mittelstandsindex Lohn

Lohn- und Gehaltswachstum schwächt sich ab

Die Löhne und Gehälter legen im langfristigen Trend weniger stark zu. Saison- und kalenderbereinigt ist der Index zum Vormonat um 0,7 Punkte auf 111,7 Punkte gesunken.

Im Vergleich zum November 2023 verzeichnet der Index saison- und kalenderbereinigt einen Anstieg von 3,8 Prozent. Damit wachsen die Löhne und Gehälter weiterhin stärker als die Verbraucherpreise.

Detailbetrachtung Lohn

Lohn nach Branchen

Lohnanstiege in allen Branchen

Die Löhne steigen im November 2024 saison- und kalenderbereinigt im Vergleich zum Vorjahresmonat über alle Branchen hinweg mit Wachstumsraten zwischen 1,9 und 6,3 Prozent.

Lohn nach Bundesländern

Bundesweit nach wie vor steigende Löhne und Gehälter

Die Löhne zeigen im November 2024 in allen Bundesländern erneut ein Wachstum. Im Vorjahresvergleich stiegen sie saison- und kalenderbereinigt zwischen 1,6 und 4,8 Prozent.

Lohn nach Unternehmensgrößen

Ähnliche Lohnentwicklungen über alle Größenklassen

Das Lohnwachstum setzt sich im November 2024 saison- und kalenderbereinigt über alle drei Unternehmensgrößenklassen hinweg fort. In mittleren und kleinen Unternehmen stiegen die Löhne mit 3,5 Prozent bzw. 3,4 Prozent ähnlich stark. In Kleinstunternehmen stiegen die Löhne mit 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat etwas stärker.

Mittelstandsindex Beschäftigung

Dritter Monat mit rückläufiger Beschäftigung

Der Beschäftigungsindex ist im November 2024 minimal rückläufig und steht bei 101,6 Punkten bzw. stagniert saison- und kalenderbereinigt bei 101,6 Punkten.

Im Vorjahresvergleich setzt sich der Negativtrend mit einem Rückgang um 0,4 Prozent (unbereinigt) bzw. 0,2 Prozent (saison- und kalenderbereinigt) fort. Damit sinkt die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten in mittelständischen Unternehmen den dritten Monat in Folge.

Detailbetrachtung Beschäftigung

Beschäftigung nach Branchen

Weiterhin negativer Trend bei der Beschäftigungsentwicklung

Die Beschäftigung ist in fast allen Branchen im Trend saison- und kalenderbereinigt im Vorjahresvergleich weiter rückläufig. Im Bauhauptgewerbe (minus 2,0 Prozent) und im Gastgewerbe (minus 2,1 Prozent) setzt sich der Beschäftigungsrückgang weiter fort. Lediglich das verarbeitende Gewerbe zeigt einen leichten Beschäftigungszuwachs (plus 0,6 Prozent).

Beschäftigung nach Bundesländern

Überwiegend Beschäftigungsrückgänge in den Bundesländern

Die Entwicklung der Beschäftigung in den Bundesländern ist uneinheitlich. Die meisten Bundesländer zeigen saison- und kalenderbereinigt einen Beschäftigungsrückgang, beispielsweise Sachsen (minus 2,7 Prozent) oder Sachsen-Anhalt (minus 2,7 Prozent). Im Gegensatz dazu konnten Bayern und Hamburg leichte Zuwächse verzeichnen, am stärksten Bayern mit 0,4 Prozent.

Beschäftigung nach Unternehmensgrößen

Negative Beschäftigungsdynamik schwächt sich ab

Die negative Dynamik bei der Beschäftigung schwächt sich mit Blick auf die Unternehmensgrößen ab. Während in Kleinstunternehmen die Zahl der Beschäftigten um 2,6 Prozent sinkt, steigt sie in kleinen Unternehmen um 0,1 Prozent und in mittleren Unternehmen um 1,0 Prozent im kalender- und saisonbereinigten Vorjahresvergleich an.